Ace hemmer oder betablocker
MÜNCHEN grue. Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz profitieren von einem ACE-Hemmer und von einem Betablocker. Aber mit welcher Substanz soll die Therapie beginnen? Das soll die CIBIS III-Studie klären. CIBIS III ist das Akronym für Third Cardiac Insufficiency Bisoprolol Study. Sie soll Antworten auf eine vieldiskutierte Frage liefern: Ist es sinnvoll, bei chronischer Herzinsuffizienz zunächst mit einem Betablocker zu behandeln, und erst später den ACE-Hemmer zu verordnen? Meist wird derzeit umgekehrt verfahren, was historische Gründe hat. Es spreche sogar einiges dafür, die Reihenfolge des Therapiebeginns zu ändern. Denn Patienten mit neu aufgetretener Herzinsuffizienz haben in den ersten Wochen ein hohes Risiko für plötzlichen Herztod. Und davor schützt ein Betablocker besser als ein ACE-Hemmer, so Willenheimer. Womöglich verhindert der Betablocker auch Nierenfunktionsstörungen, wie sie ältere Patienten während einer ACE-Hemmer-Therapie entwickeln können. Nach sechs Monaten wird mit dem jeweils anderen Medikament kombiniert.
"Wirkungsweise von ACE-Hemmern
Es gibt mehrere Gruppen von blutdrucksenkenden Arzneimitteln. Am häufigsten eingesetzt werden:. Alle diese Wirkstoffe können vor Folgeerkrankungen schützen. Welches Mittel sich eignet, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die man am besten gemeinsam mit einer Ärztin oder einem Arzt bespricht. Wichtig ist vor allem die Frage, ob und welche anderen Erkrankungen man hat. ACE-Hemmer beeinflussen die Herstellung von körpereigenen Hormonen, die den Blutdruck steuern. Dabei blockieren sie ein bestimmtes Enzym , das an der Bildung des blutdrucksteigernden Hormons Angiotensin beteiligt ist. Die häufigste Nebenwirkung von ACE-Hemmern ist ein trockener Reizhusten. Seltener kommt es zu Störungen des Geschmacksempfindens, Schwellungen der Schleimhäute und Hautausschlägen. In der Schwangerschaft dürfen ACE-Hemmer nicht genommen werden, da sie das Kind schädigen können. Betablocker senken den Blutdruck, indem sie den Herzschlag verlangsamen und gleichzeitig das Herz gegen die Wirkung von Stresshormonen abschirmen.
| Unterschiede zwischen ACE-Hemmern und Betablockern | MÜNCHEN grue. Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz profitieren von einem ACE-Hemmer und von einem Betablocker. |
| Anwendungsgebiete von Betablockern | Was sollten Patientinnen und Patienten über Betablocker wissen? Gibt es Alternativen? |
Unterschiede zwischen ACE-Hemmern und Betablockern
Was sollten Patientinnen und Patienten über Betablocker wissen? Gibt es Alternativen? Aktualisiert: Betablocker oder genauer Betarezeptorenblocker sind Arzneistoffe zur Senkung des Blutdrucks und der Schlagfolge des Herzens. Sie werden u. Ihren Namen haben Betablocker von Bindungsstellen, den Beta-Adrenozeptoren, die sie hemmen. Hier gibt es zwei unterschiedliche Typen: Beta1-Adrenozeptoren beeinflussen die Herzkraft und -frequenz und auch den Blutdruck. Im Körper hemmen Betablocker die Wirkung des Stresshormons Adrenalin und des Botenstoffs Noradrenalin. Das führt zur Senkung der Schlagfolge des Herzens. Der Herzmuskel benötigt weniger Sauerstoff und wird entlastet. Davon profitieren Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz oder koronarer Herzkrankheit. Zur Blutdrucksenkung kombinieren Ärztinnen und Ärzte Betablocker meist mit anderen Wirkstoffen. Und ihre erregungshemmende Wirkung macht Betablocker zu wichtigen Arzneistoffen bei Herzrhythmusstörungen. Betablocker sind als Tabletten erhältlich, bestimmte auch zur intravenösen Verabreichung.
Anwendungsgebiete von Betablockern
An der Berichterstattung im Spiegel ist wie immer etwas dran, aber dennoch geht die mögliche Schlussfolgerung, nun keine Betablocker mehr zu verordnen, aus meiner Sicht völlig in die Irre. Was gibt es wirklich an neuen Erkenntnissen zu den Betablockern? Jedoch kann es durch Metaanalysen zu Fehlinterpretationen kommen. Zum Beispiel aus folgenden Gründen:. So sind Metaanalysen im Herz-Kreislauf-Bereich schon zu völlig falschen Schlüssen gekommen. Ein Beispiel: Die angeblich günstige Wirkung von Magnesium nach Herzinfarkt. Dies sollte bei der Beurteilung der Betablocker-Metaanalysen bedacht werden. Was haben die Studien gezeigt? Die erste Metaanalyse, die vor gut einem Jahr veröffentlicht worden ist, wies darauf hin, dass der Betablocker Atenolol bei Patienten mit Bluthochdruck zwar wie erwartet den Blutdruck senkt, aber keinen Effekt auf die Häufigkeit von Schlaganfall und die gesamte Todesrate hatte und nur die Häufigkeit von Herzinfarkten tendenziell verringerte. Dieses Ergebnis ist zwar schwer zu verstehen, weil kaum ein Zusammenhang so gut dokumentiert ist wie der zwischen einer Blutdrucksenkung und einer Verringerung der Häufigkeit von Schlaganfall, Herzinfarkt und Sterblichkeit, wirft aber einen berechtigten Zweifel an dem Nutzen von Atenolol auf.